Rebenland Rallye 2015
 
Rückblick Rebenland Rallye 2012 / 2013 / 2014:
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Rückblick 2014: Ein tolles Fest mit turbulentem Finish
 

Die dritte Rebenland-Rallye im Raum Leutschach endete mit dem dritten Sieg von Raimund Baumschlager / Bis es aber so weit war, sahen die Fans ein Spektakel mit allen Facetten / Auch Kris Rosenberger kehrt als Sieger zurück.

Das Rebenland war auch heuer wieder Austragungsort für den zweiten Lauf zur heimischen Rallyemeisterschaft. Start- und Ziel war so wie in den Vorjahren die Marktgemeinde Leutschach mit ihrem sehr engagierten Bürgermeister Erich Plasch. Eingebunden in die Rallye waren aber auch noch die Gemeinden Eichberg, Glanz an der Weinstraße und Schlossberg.

Das Kaiserwetter an beiden Tagen sowie die sportlichen Höhepunkte führten bei Bürgermeister Plasch auch heuer wieder zu einer erfreulichen Bilanz: "Für uns war es sehr wichtig, dass sich die positive Akzeptanz zwischen unserer Bevölkerung und dem Sport, und damit meine ich alle Teams mit ihren Aktiven, neuerlich bestätigt hat. Darüber hinaus haben an beiden Tagen etwas mehr als 15.000 Rallye-Fans den Weg ins Rebenland gefunden und dort eine sportlich hochstehende Veranstaltung gesehen, die alles geboten hat, was der Motorsport so mit sich bringt. Wie anspruchsvoll die Rallye war, zeigt sich daran dass von 61 gestarteten Mannschaften nur 37 Teams ins Ziel kamen. Daher gilt mein Dank dem MSC Wolfsberg mit Gerhard Leeb an der Spitze, der für die Ausrichtung der Rallye verantwortlich war. Ein großer Dank gilt dem Land Steiermark mit seinen genehmigenden Behörden, der Wirtschaftskammer Steiermark mit Direktor Mag. Thomas Spann, den übrigen Gemeinden sowie der Polizei, der Feuerwehr und der medizinischen Sicherheitsstaffel MSS in Zusammenarbeit mit der Rettung. Dies gilt natürlich auch unserem gesamten Organisationsteam, das wieder hervorragende Arbeit geleistet hat."



Zum Sportlichen:
Lange Zeit wurde die Rebenland-Rallye 2014 vom Spitzenduell zwischen Gerwald Grössing und Raimund Baumschlager geprägt. Vizemeister Grössing mutierte zum überragenden Mann des ersten Tages, gewann von fünf Sonderprüfungen vier und übernachtete somit als "Halbzeit-Führender". Am zweiten Tag intensivierte sich der Zweikampf, zeitweise lag nur eine einzige Zehntelsekunde zwischen den beiden, SP 6 beendeten sie sogar zeitgleich. Dass die Entscheidung zugunsten Baumschlagers dann in SP 11 leider durch einen Reifenschaden bei Grössings Ford Fiesta R5 eingeleitet wurde, passte dann so gar nicht ins Bild eines Wettkampfs auf höchster motorsportlicher Ebene. Der daraus resultierende Wechsel kostete den Niederösterreicher drei Minuten und somit seinen möglicherweise ersten Sieg bei einem österreichischen Staatsmeisterschaftslauf. Danach überschlugen sich die Ereignisse. Den Beginn machte der unglaublich stark fahrende Youngster Chris Brugger mit einem Ausritt auf SP 12. Zu diesem Zeitpunkt war der erst 18-jährige Salzburger im Skoda S2000 auf dem zweiten Platz(!) gelegen. Und dann wurde auf SP 13 sogar auch noch Grössing noch vom Pech eingeholt. "Ich bin auf Splitt gekommen, über die Böschung hinausgeschossen und dort ist leider ein Traktoranhänger gestanden, den wir erwischt haben. Unser Auto wurde dabei vorne leider ziemlich beschädigt." Zur genauen Abklärung wurden Grössing und sein Copilot Siegfried Schwarz daraufhin ins LKH Wagna bei Leibnitz überstellt.

Raimund Baumschlager freilich ließ sich daraufhin seinen dritten Sieg bei der dritten Rebenland-Rallye nicht mehr nehmen und kassierte als Sieger der abschließenden Powerstage sogar noch drei Zusatzpunkte in der Meisterschaft. "Es war ein perfekter Tag. Wir sind die ganze Rallye am Limit gefahren und freuen uns wirklich. Einziger Wermutstropfen für mich ist, dass Gerwald, der uns voll gefordert hat, nicht ins Ziel gekommen ist."



Im Zuge all dieser Turbulenzen wäre der zweite Platz des Deutschen Manuel Kössler fast untergegangen. Diesen hat sich der sensationell fahrende Subaru-Pilot jedoch redlich verdient. "Ich bin hierher gekommen, um unter die top ten zu fahren. Mit dem zweiten Platz habe ich nie und nimmer gerechnet. Das Gefühl ist einfach geil und gigantisch. Weil ich damit auch die Mitropacup-Wertung vor Hermann Gassner gewonnen habe, werde ich auch bei der nächsten Rallye im Lavanttal dabei sein." Platz drei holte Mario Saibel im Skoda S2000. "Für uns war das hier eine sehr durchwachsene Rallye. Wir konnten unser Potenzial nicht ganz abrufen. Eine Steigerung bei Fahrer und Auto wäre sicher vorhanden gewesen." Weil Kössler in der österreichischen Meisterschaft nicht punkteberechtigt ist, erbt Saibel Platz zwei (plus zwei Zusatzpunkte aus der Powerstage) in der Meisterschaftswertung.

Auch in der Division II brachte der Führende des ersten Tages das Auto nicht ins Ziel. Nachdem Michael Böhm seinen Suzuki Swift 1600 am Samstag in der Früh in die Weinberge warf, ging der Sieg hier an den Slowenen Aleks Humar (Renault Clio) Dahinter matchten sich der Steirer Daniel Wollinger und der Burgenländer Andreas Kainer um die Plätze. In diesem Opel-Corsa-OPC-Stallduell hatte letztendlich überraschend das Duo Andreas Kainer/Elke Aigner die Nase vor dem letztjährigen Opel-Cupsieger. Kainer: "Ich habe keine Worte für diese Platzierung. Wir sind immerhin Siebenter in der Gesamt- und beste Österreicher in der 2WD-Wertung. Unglaublich!" Wollinger: "Für mich war es wichtig, in der Division II Punkte zu sammeln. Im Lavanttal werde ich versuchen, mit einem stärkeren Opel-Modell noch weiter nach vor zu kommen."

Ein erfolgreiches Comeback in der österreichischen Rallye-Meisterschaft feierte Kris Rosenberger in der Historischen Staatsmeisterschaft. Der Neo-Grazer fuhr mit seinem Porsche 911 einen überlegenen Sieg ein. "Das war ein mehr als erfolgreiches Rollout. Ich habe einen Start-Ziel-Sieg gelandet. Wenn es so weiter läuft, sehe ich gute Titelchancen."

Im OSK-Rallye-Pokal Division P1 gewann der Kroate Tomas Hrvatin (Renault Clio) vor Alfred Leitner (Peugeot 206). Division P2 holte sich Robert Surtmann Mitsubishi Evo VI) vor Herbert Weingartner (Toyota Celica). Die Division P3 sicherte sich Martin Jakubowicz (Renault Clio) vor Martin Wurm (Volvo 940).

Rebenland-Rallye 2014, Endstand nach 14 Sonderprüfungen:
1. Raimund Baumschlager/Thomas Zeltner A/A Skoda Fabia S2000 1:41:40,8 Std
2. Manuel Kössler/Benedikt Hofmann D/D Subaru Impreza R4 +2:19,4 Min
3. Mario Saibel/Ursula Mayrhofer A/A Skoda Fabia S2000 +2:36,9 Min
4. Hermann Gassner/Karin Thannhäuser D/D Mitsubishi Evo X +4:42,7 Min
5. Aleks Humar/Florjan Rus Slo/Slo Renault Clio R3 +5:13,4 Min
6. Asja Zupanc/Blanca Kacin Slo/Slo Mitsubishi Evo IX +7:05,6 Min
7. Andreas Kainer/Elke Aigner A/A Opel Corsa OPC +8:11,8 Min
8. Daniel Wollinger/Bernhard Holzer A/A Opel Corsa OPC +8:17,7 Min
9. Walter Mayer/Catharina Schmidt A/A Peugeot 207 S2000 +9:10,3 Min
10. Tomas Hrvatin/Petra Percic Hrvatin Kro/Kro Renault Clio RS +11:27,2 Min
11. Kris Rosenberger/Christina Kaiser A/A Porsche 911 +11:39,6 Min

Sonderprüfungsbestzeiten: Gerwald Grössing 9, Raimund Baumschlager 5, Hermann Neubauer 1, Chris Brugger 1 (Die SP1 gewannen Grössing und Neubauer ex aequo, die SP 6 gewannen Grössing und Baumschlager ex aequo)

Die wichtigsten Ausfälle: Bernd Zanon (It/Renault Clio/vor SP 1/nicht gestartet), Hermann Neubauer (SP 2/technischer Defekt), Bernhard Jensch (SP 3/nicht gestartet), Robert Zitta (SP 3/nicht gestartet), Andreas Mörtl (SP 6/technischer Defekt), Michael Böhm (SP 6/Unfall), Christoph Weber (SP 9/technischer Defekt), Roland Stengg (SP 10/Unfall), Chris Brugger (SP 12/technischer Defekt), Gerwald Grössing (SP 13/Unfall), Robert Pritzl (SP 13/Unfall)

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Rückblick 2013: Toller Sport unter tollen Gastgebern:

Raimund Baumschlager prolongierte bei der Rebenland-Rallye 2013 seinen Sieg vom Vorjahr / Starkes Comeback von Achim Mörtl in der 2-WD-Klasse / 15.000 Zuschauer bejubelten auch die Starter in der Historischen Meisterschaft.

An diesem Wochenende wurde in der „steirischen Toskana“, im südlichen Teil des Landes, bei zum größten Teil schönem, aber auch sehr kaltem Frühlingswetter, zum zweiten Mal die internationale Rebenland Rallye ausgetragen.

Mittelpunkt dieser Veranstaltung, die auch zur österreichischen Rallyemeisterschaft zählte, waren wie im Vorjahr die Marktgemeinde Leutschach mit Bürgermeister Erich Plasch, ebenso wie die Gemeinde Eichberg, die Gemeinde Glanz an der Weinstraße und die Gemeinde Schlossberg. Für die Durchführung sorgte neuerlich der MSC Wolfsberg mit Obmann Gerhard Leeb an der Spitze.

So wie im letzten Jahr bei der Premiere konnte Bürgermeister Erich Plasch auch heuer eine positive Bilanz der Rallye ziehen: „Was mich wiederum sehr freut, war das Engagement und die Identifikation unserer lokalen Bevölkerung, sowie der gesamten Region Rebenland. Viel Lob gab es neuerlich von den Aktiven, die sich in der Region besonders wohl fühlen. Bis auf einen Rennunfall von Fritz Waldherr gab es keine nennenswerten Probleme. Erfreulich ist, dass das Zuschauerinteresse trotz der niedrigen Temperaturen gegenüber dem Vorjahr mit ca. 15.000 gleich geblieben ist. Ein großer Dank gilt dem Land Steiermark, den genehmigenden Behörden, den Gemeinden, dies trifft auch auf die Polizei, die Feuerwehr und die Rettung zu. Besonders bedanken möchte ich mich aber bei den vielen Aktiven, den Teams aus dem In- und Ausland für ihren Einsatz, sowie unserer gesamten Organisations-mannschaft, die wieder mit vollem Einsatz bei der Sache war.“

Zum Sportlichen:
Präzise wie ein Schweizer Uhrwerk spulte Raimund Baumschlager die 13 Sonderprüfungen rund um Leutschach ab. Allein 11 davon absolvierte der regierende Staatsmeister am schnellsten von allen Teilnehmern und landete so einen ebenso ungefährdeten wie letztendlich hochverdienten Sieg. Damit führt der Titelverteidiger auch die Staatsmeisterschaft 2013 wiederum an. „Es war eine perfekte Rallye von uns, obwohl so klar, wie es mit elf SP-Bestzeiten ausgesehen hat, war es überhaupt nicht. Wir hatten von der Konkurrenz immer Druck und haben es uns nicht leisten können, auch nur einen Millimeter nachzulassen.“

Der zweitplatzierte Beppo Harrach leistete bis zum Schluss tapfer Widerstand, war auch der einzige, der Baumschlager unter Spannung halten konnte. „Nach einem verpatzten ersten Tag haben wir am Samstag einen Reifenpoker riskieren müssen. Der ist leider in die Hose gegangen. Aber sonst war ich zufrieden.“

Gerwald Grössing unterstrich seine Ankündigung, sich als „dritte Kraft im Land“ zu sehen, indem er seinen Mitsubishi auf Platz drei einparkte. Dass er diesen schlussendlich relativ locker heimfahren konnte, verdankte der Niederösterreicher freilich auch dem Pech von Kris Rosenberger, den ein kurzzeitiger Defekt an seinem VW Polo S2000 aus dem Rennen um einen Podestplatz warf. Rosenberger: „Leider hatten wir ein Problem mit der Kardanwelle und dadurch eineinhalb Minuten verloren. Diesen Rückstand habe ich versucht, rational aufzuholen. So gesehen kann ich mit dem vierten Platz mehr als zufrieden sein.“ Gerwald Grössing war mit seinem Stockerlplatz happy: „Was Grössing und Schwarz versprechen, das halten sie auch. Platz drei war unser Ziel und mit einer von Anfang bis zum Schluss perfekten Rallye haben wir das auch umgesetzt.“

„Happy“ war auch das berechtigte Modewort für Achim Mörtl. Der Kärntner feierte mit Platz fünf nach sechsjähriger Abwesenheit ein sensationelles Comeback in der österreichischen Rallye-Meisterschaft. Zumal Mörtl mit einem zweiradgetriebenen Citroen DS 3 einerseits erfolgreich am Feld der Allradler pflügte und sich andererseits so die 2WD-Wertung überlegen sicherte. „Wenn man in seiner Klasse elf von 13 Sonderprüfungen gewinnt, muss man zwangsläufig glücklich sein. Es war eine Riesenspaß für mich, weil der Citroen ein echtes Rennauto ist.“ 2WD-Vizemeister Michael Böhm tröstete sich mit einem guten sechsten Platz in der Gesamtwertung. „Ich habe am Anfang Probleme gehabt, bin dann aber immer besser ins Rennen gekommen. Ich gratuliere Achim Mörtl neidlos zum Sieg.“

Historisch war der Klassen-Sieg von Porsche-911-Pilot Karl Wagner, weil er diesen in der gleichnamigen Staatsmeisterschaft einfahren konnte. Wie Baumschlager hat auch er damit seinen Rebenland-Sieg von 2012 erfolgreich verteidigt: „Das war ein gelungener Reifentest für unseren EM-Trip nach San Remo. Wir haben sehr viel im Luftdruck-Bereich probiert. Sonst war es wie im letzten Jahr eine sehr schöne Rallye.“ Der zweite Platz hinter Wagner blieb dem Badener Christian Rosner: „Für mich war es ein Comeback in die Meisterschaft, mit dem ich zufrieden sein kann. Nach anfänglichen Abstimmungsproblemen mit meinem neuen Beifahrer haben wir dann immer besser harmoniert, sind zum Schluss entspannt gefahren und haben unseren Porsche ohne Kratzer ins Ziel gebracht.“

Im OSK-Pokal durften sich Herbert Weingartner (Toyota Celica) in der Division P2 und Willi Rabl (VW Golf Kitcar) in der Division P3 über die Klassensiege freuen.

Rebenland-Rallye 2013, Endstand nach 13 Sonderprüfungen:
1. Raimund Baumschlager/Klaus Wicha A/D Skoda Fabia S20002 1:36:32,6 Std
2. Beppo Harrach/Andreas Schindlbacher A/A Mitsubishi Evo IX R4 +34,3 Sek
3. Gerwald Grössing/Siegfried Schwarz A/A Mitsubishi Evo IX R4 +2:59,2 Min
4. Kris Rosenberger/Tina Maria Monego A/A VW Polo S2000 +4:00,2 Min
5. Achim Mörtl/Jürgen Rausch A/A Citroen DS 3 +4:55,8 Min
6. Michael Böhm/Katrin Becker A/D Suzuki Swift 1600 +5:53,1 Min
7. Hermann Gassner/Karin Thannhäuser D/D Mitsubishi Evo X +6:24,1 Min
8. Robert Pritzl/Karina Hepperle D/D Subaru Impreza +6:49,8 Min
9. Peter Ebner/Gerald Winter A/A Citroen DS 3 +8:29,6 Min
10. Asja Zupanc/Blanca Kacin Slo/Slo Mitsubishi Evo IX +9:33,6 Min
16. Karl Wagner/Gerda Zauner A/A Porsche 911 +12:18,1 Min
21. Christian Rosner/Roman Sturm A/A Porsche 911 +15:45,0 Min
22. Willi Rabl/Uschi Breinessl A/A VW Golf Kitcar +15:46,0 Min
43. Herbert Weingartner/Alois Pospischil A/A Toyota Celica +28:34,0 Min

Sonderprüfungsbestzeiten:
Raimund Baumschlager (11)*, Beppo Harrach (3)*
*Die SP4 gewannen Baumschlager und Harrach ex aequo

Die wichtigsten Ausfälle: Bernd Zanon (It/Renault Clio/vor SP 1/technischer Defekt), Stefan Fritz (Renault Megane/SP 3/Unfall), Walter Mayer (Subaru Impreza R4/SP 5/technischer Defekt), Burghard Brink (CH/Lancia Stratos/SP 7/technischer Defekt), Fritz Waldherr (Mitsubishi Evo VII/SP 8/Unfall), Christoph Leitgeb (Opel Corsa/SP 8/technischer Defekt), Friedrich Poiss (Mitsubishi Evo VII/SP 9/technischer Defekt), Dmitri Biryukov (Rus/Skoda Fabia S2000/SP 11/technischer Defekt), Ossi Posch (Ford Escort(/SP 11/technischer Defekt)

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Rückblick 2012: Das Rebenland erlebte eine turbulente Premiere:

Mit einem Sieg von Raimund Baumschlager ging der zweite Rallye-Staatsmeisterschaftslauf der Saison im südsteirischen Leutschach zu Ende / 15.000 Zuschauer feuerten die Piloten an und freuten sich über tollen Motorsport.

Zum ersten Mal wurde an diesem Wochenende bei besten äußeren Bedingungen die Rebenland Rallye, im südlichen Teil der Steiermark, ausgetragen.

Mittelpunkt dieser Veranstaltung, die auch zur österreichischen Rallyemeisterschaft zählte, war die Marktgemeinde Leutschach. Die Idee zu diesem neuen Event hatte Bürgermeister Erich Plasch, der als aktiver Motorsportler in Leutschach selbst ein Autohaus betreibt. Für die Durchführung sorgte der MSC Wolfsberg unter der Stabsführung von Obmann Gerhard Leeb. Hilfreich war auch die OSK (Oberste Nationale Sportkommission) die der Rebenland Rallye schon in ihrem ersten Jahr einen Meisterschaftsstatus zubilligte.

Man kann diese Premiere unter dem Motto „klein aber fein“, durchaus als Erfolg bezeichnen. Dazu Bürgermeister Erich Plasch: „Was mich besonders freut war das Engagement und die Identifikation unserer lokalen Bevölkerung, sowie der gesamten Region Rebenland. Auch vonseiten der Aktiven gab es viel Lob für diese neue Rallye, die auch ohne gröbere Probleme über die Bühne ging. Das Interesse der Zuschauer war für das erste Jahr sehr beachtlich. Man konnte ca. 15.000 Besucher bei dieser Premiere auf den einzelnen Sonderprüfungen begrüßen. Vordergründig für uns war es auch, unseren Gästen die tolle Infrastruktur der Region und unsere wirtschaftliche Kapazität zu präsentieren. Ich hoffe, dass mit Hilfe der Öffentlichkeit und weiterer Partner diese Veranstaltung einen fixen Platz im heimischen Motorsport-Kalender bekommt. Ein großer Dank gilt dem Land Steiermark, den genehmigenden Behörden, den Gemeinden, dies trifft auch auf die Polizei, die Feuerwehr und die Rettung zu. Besonders bedanken möchte ich mich aber bei den vielen Aktiven, den Teams aus dem In- und Ausland für ihren Einsatz, sowie unserer gesamten Organisationsmannschaft, die mit viel Einsatz bei der Sache war.“

Zum Sportlichen:
Zwei Drittel oder sieben Sonderprüfungen lang war die neu gegründete Rebenland-Rallye eine „normale“ österreichische Rallye wie so viele in der letzten Saison auch. Staatsmeister Beppo Harrach hatte vorne seinen Spaß, Ex-Staatsmeister Raimund Baumschlager war sein erster Verfolger, und der Rest lieferte sich diverse Platzierungs-Duelle. Der Rückfall von Manfred Stohl wegen einem Defekt der Antriebswelle war da schon eine ungewohnte Abwechslung. Doch dann folgten die Rundkurse Schlossberg (SP 8) und Eichberg (SP 9), und spätestens ab hier muss man beginnen, von einer außergewöhnlichen Rallye zu sprechen. Denn eine Ausfallswelle nationaler Toppiloten in dieser Dimension sollte es in Österreich in den letzten Jahren selten gegeben haben. Der führende Harrach hatte bei seinem Ausritt noch Glück im Unglück.

Das gebrochene rechte Hinterrad konnte von ihm und seinem Copiloten Andreas Schindlbacher gewechselt werden. Zwar verlor das Duo dadurch drei Minuten, aber immerhin blieb das Meister-Team im Rennen. Eine Fortune, die viele andere österreichische Spitzenfahrer nicht hatten. Mario Saibel musste seinen Mitsubishi mit einem Differenzialschaden abstellen, VW-Routinier Kris Rosenberger seinen S2000-Polo wegen zu hoher Wassertemperatur ebenfalls. Hannes Danzinger leistete sich auf dem Weg zum Sieg in der 2WD-Wertung einen Einschlag in eine Böschung, Michael Böhm und Michael Kogler kämpften um den Titel „Abflug des Jahres“. Böhm überschlug seinen Fiat Abarth ganze fünf Mal, Koglers Renault Clio hatte nur noch Schrottwert.

Was blieb ist der Sieg von Raimund Baumschlager, der schon der Verzweiflung nahe war: „Ich fühle mich sehr gut. Realistisch gesehen war es ein aussichtsloser Kampf, wobei es sich doch immer wieder lohnt, dementsprechenden Druck auf den jeweiligen Vordermann auszuüben. Fahrer und Auto waren am absoluten Limit.“

Völlig überraschend, aber keineswegs unverdient setzte sich Hermann Neubauer auf Platz zwei. Der junge Salzburger im Subaru Impreza R4 aus der Schmiede Stohl strahlte zu Recht. „Es ist der größte Erfolg in meiner bisherigen Rallye-Laufbahn. Obwohl ich gegen Ende hin mit einem Getriebeschaden zu kämpfen hatte. Es war für mich eine turbulente Rallye mit einem tollen Auto.“ Das Rebenland-Podest komplettiert Daniel Oliveira im Peugeot S2000. Der Brasilianer, der künftig mit Stohl Racing in der WM fährt, war in Leutschach nur Gaststarter und bekommt keine Punkte in der Staatsmeisterschaft.

Beppo Harrach gewann zwar acht der elf Sonderprüfungen, aber wegen seinem Missgeschick nicht die Rallye. Nur Platz vier, aber wenigstens Meisterschaftspunkte für Platz drei, weil Oliveira ja wegfällt. „Ich bin natürlich äußerst unzufrieden, vor allem weil wir ja praktisch dauernd vorne gelegen sind und Baumschlager nur drei Sonderprüfungen gewinnen konnte.“

Eine starke Vorstellung zeigte auch Christian Mrlik. Mit dem Subaru Impreza fuhr der Waldviertler auf den fünften Platz und hätte sogar noch Luft nach oben gesehen. „Leider hat uns ein Hinterachsen-Problem Zeit gekostet.“ Hinter Mrlik holte sich Manfred Stohl noch Punkte als Sechster ab. Das, obwohl ihn ein Antriebswellendefekt zur Halbzeit auf den elften Rang zurückgeworfen hatte. „In Anbetracht der Umstände war das noch das Höchste der Gefühle. Zum Glück haben wir noch von den vielen Ausfällen profitiert. Schade, die Rallye wäre mir von der Struktur her sehr gelegen.“

Die 2WD-Wertung gewann Max Zellhofer im Suzuki Super 1600 mit dem deutschen Copiloten Andre Kachel. Dabei war der Ex-Gruppe-N-Staatsmeister mit den Nachwirkungen einer Grippe in die Südsteiermark gekommen. „Das war ein hartes Stück Arbeit. Ich war nicht ganz fit. Es freut mich daher besonders, dass mein Beifahrer zu diesem Sieg viel beitragen konnte.“

Suzuki-Pilot Klemens Haingartner konnte die Division III, wo Titelverteidiger Damian Izdebski ausfiel, gewinnen. „Das ist eine absolute Genugtuung für mich. Letztes Jahr habe ich den Gesamtsieg in dieser Klasse ja nur durch einen Unfall im letzten Rennen verspielt. Jetzt ist die Motivation für die kommende Lavanttal-Rallye natürlich noch viel größer.“ Die Division V sicherte sich Friedrich Poiss (Mitsubishi Evo VI).

Die Historische Klasse wurde zur sicheren Beute von Titelverteidiger Karl Wagner. Im Duell mit seinen Porsche-Kollegen Johannes Huber und Christian Rosner setzte er sich souverän durch. Wagner schrammte mit dem elften Gesamtrang sogar nur haarscharf an den Top ten vorbei. „Aus dem erwarteten Dreikampf ist für mich ein Alleingang geworden, worüber ich sehr erfreut bin. Es war eine sensationelle Rallye mit einer großartigen Publikumsbeteiligung. Für die Meisterschaft bedeutet dieser Erfolg eine gute Basis für eine mögliche Titelverteidigung.“ Den Historic Rallye Pokal gewann Kurt Göttlicher.

Endstand der Rebenland-Rallye 2012 nach 11 Sonderprüfungen:
1. Raimund Baumschlager/Thomas Zeltner A/A Skoda Fabia S2000 1:33:15,7 Std
2. Hermann Neubauer/Bernhard Ettel A/A Subaru Impreza STi R4 +2:33,2 Min
3. Daniel Oliveira/Carlos Margalhaes Bra/Por Peugeot 207 S2000 +2:51,8 Min
4. Beppo Harrach/Andreas Schindlbacher A/A Mitsubishi Evo IX R4 +3:02,8 Min
5. Christian Mrlik/Leopold Welsersheimb A/A Subaru Impreza STi +3:57,7 Min
6. Manfred Stohl/Ilka Minor A/A Mitsubishi Evo IX CNG +6:27,3 Min
7. Max Zellhofer/Andre Kachel A/A Suzuki Super 1600 +6:50,1 Min
8. Marko Jeram/Zmgo Logar Slo/Sl Citroen C2 +7:04,5 Min
9. Bernd Zanon/Florian Zeiger It/It Renault Clio S1600 +8:32,9 Min
10. Carlo Fornasiero/Oriella Tobaldo It/It Citroen DS 3 RS +9:17,3 Min

Sonderprüfungs-Bestzeiten: Harrach 8, Baumschlager 3,

Ausfälle: Walter Mayer (Antriebswelle/SP4), Kris Rosenberger (Temperatur/SP 8), Mario Saibel (Antriebswelle/SP 8), Hannes Danzinger (Ausritt/SP 8), Michael Böhm (Unfall/SP 9), Michael Kogler (Unfall/SP 9), Damian Izdebski (Unfall/SP11)

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